LEADER-Region: Hunsrück
Seit wann LEADER-Region: 1996
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Die LEADER – Region stellt sich vor

Die LAG Hunsrück umfasst eine Fläche von 1.307 km Fläche, die sich auf Teile von fünf rheinland-pfälzischen Landkreisen verteilt. in den 195 Ortsgemeinden leben zusammen rund 117.000 Einwohner*innen. Landschaftlich geprägt wird die Mittelgebirgsregion mit Bergen bis etwa 700 m ü. NN. von ausgedehnten Wäldern, landwirtschaftlichen Flächen und einer Vielzahl von zum Teil sehr kleinen Dörfern sowie rund 300 Windrädern. Der bis vor einigen Jahren noch als strukturschwach geltende Hunsrück hat sich zu einem prosperierenden Wirtschaftsraum entwickelt.

Die Schwerpunkte der LEADER-Förderung liegen in der Schaffung lebendiger Orte, der Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft, der Stärkung der regionalen Identität und Kultur sowie der überörtlichen Kooperation. Sehr intensiv betreiben wir die Zusammenarbeit über die LAG-Grenzen hinweg, sowohl mit Nachbarregionen als auch mit Partnern in anderen europäischen Staaten. Seit 2009 unterhält die LEADER-Aktionsgruppe Hunsrück gemeinsam mit der Nachbar-LAG „Welterbe Oberes Mittelrheintal“ eine sehr enge und erfolgreiche Partnerschaft und einer Region in Finnland.

Projekte

In den ersten Jahren der LEADER-Förderung im Hunsrück standen zunächst touristische Infrastrukturmaßnahmen im Vordergrund. Highlights sind die seit 2015 von weit mehr als einer Million Besuchern überquerte Hängeseilbrücke Geierlay oder das privat betriebene Flugsimulatorenzentrum iTAKEOFF. Die Förderung diverser Qualitätswanderwege hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Hunsrück sich inzwischen zu einer beliebten Wanderdestination entwickelt hat. Aktuell stehen aber vor allem Investitionen in soziale und kulturelle Projekte im Fokus. Das Zusammenleben der Generationen (Mehrgenerationenwohnanlage, Generationenfeld) und die Kombination von Grundversorgung und sozialem Miteinander (Dorftreff/Dorfladen, Hofladen mit Seminarraum, Reaktivierung eines Backhauses) stärken die Dörfer als Orte der sozialen Teilhabe. Mit Projekten wie einem Winter-Erlebnis-Varieté oder der Einrichtung einer Kulturkirche sowie einer neuartigen Freiluft-Sporthalle werden Kultur und Sport gezielt unterstützt. Ein transnationales Projekt mit einer finnischen Partnerregion nimmt die Partizipation Jugendlicher im ländlichen Raum in den Blick. Eine moderne Landfrauenküche thematisiert Gemeinschaft, regionale Lebensmittel und gesunde Ernährung gleichermaßen. Integration (Interkultureller Garten) und Inklusion (inklusives Pfandfinderprojekt) werden ebenfalls großgeschrieben. Der Gedanke der Innovation – als Kernforderung von LEADER – wird im Hunsrück intensiv gelebt. Beispiele dafür sind ein Mobiler (Öko)Schlachthof, eine Digitalisierungskampagne für den lokalen Einzelhandel oder das Projekt Tele-Hebamme zweier Krankenhäuser. Völlig neue Wege geht auch das sich vom Hunsrück bis nach Luxemburg erstreckende Vorhaben „ARGO. Augmented Archaeology“, mit dem die Universität Trier über 100 Gebäude aus der Antike und späterer Epochen, die nicht mehr in ursprünglicher Form existieren, mittels Augmented Reality in der heutigen Landschaft wieder virtuell erlebbar macht. Kleine, ehrenamtliche betriebene Bürgerprojekte können im Hunsrück mit bis zu 2.000 Euro im Rahmen von Umbrellavorhaben gefördert werden. Mit geringem bürokratischem Aufwand gelingt es so, Impulse für lokale Initiativen zu setzen und das Ehrenamt im ländlichen Raum zu stärken. Dadurch, dass die Aufgabe des Regionalmanagements der LAG Hunsrück seit vielen Jahren von einem Verein für Wirtschaftsförderung übernommen wird, ergeben sich viele Vernetzungen, gerade auch zu privaten und institutionellen Partnern. So ist LEADER im Hunsrück inzwischen sehr tief in der Region verankert und wird als wichtiger Baustein der Regionalentwicklung angesehen.

 

Unter dem Motto „Mitte(n) im Garten“ wurden mitten im Dorfkern von Lötzbeuren verschiedene Flächen als Themengärten und soziale Treffpunkte angelegt.

Drei Spielzeiten eines für den ländlichen Raum untypischen „Dinner-Erlebnis-Varietés“ des Tier-Erlebnisparks Bell wurden mit LEADER-Mitteln gefördert. Mittlerweile läuft das Projekt auch ohne Förderung überaus erfolgreich weiter.

Mit 2.000 Euro wurde das Bürgerprojekt „Bienenschule“ an der Grundschule in Lieg bezuschusst. Eine Gruppe von Kindern erlebt, angeleitet von einem Imker, die Faszination der Bienen und der Honigproduktion.

Transnationale Zusammenarbeit ermöglicht es den Partnern, voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen für gleichartige Problemlagen zu entwickeln. Hier ein Besuch in einer finnischen Dorfschule und Einblick ins Bildungssystem des nordeuropäischen Landes.