Positionspapier 2018

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  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 6 Jahre, 1 Monat von Anonym.
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  • #3188
    Anonym
    Inaktiv

    Hier haben wir die Möglichkeit den Entwurf unseres neuen Positionspapiers zu diskutieren. Jegliche Anmerkung, neue Textbausteine oder ergänzende Forderungen sind dabei willkommen und erleichtern uns die Diskussionen beim Länderrat am 14.03.2018.

    #3203
    Reinhard Metsch
    Teilnehmer

    Ich bin entsetzt! Das ist doch kein Positionspapier! Wir kämpfen Tag für Tag mit einer aberwitzigen, paranoiden und neurotischen Bürokratie, haben allergrößte Mühe im Alltag noch eine Akzeptanz unter den Akteuren für LEADER zu finden und es wird der EU nur gedankt für den Mut, LEADER einst ins Leben gerufen zu haben. Natürlich hat sie das, aber sie fährt jetzt und heute zugleich LEADER an die Wand. Das muss in einem Positionspapier zum Ausdruck kommen.

    Nach einer kleinen Einleitung, die die LEADER-Philosophie angemessen würdigt, müssen die Kritikpunkte und vor allem Lösungsvorschläge benannt werden (momentan Lobhudelei : Kritik/Lösung ca. 5 : 1 – das muss sich umkehren). Es muss deutlich werden, dass ein „weiter so“ keine Option sein kann, sondern dass wir dringend einen grundsätzlichen Systemwechsel brauchen, wenn LEADER noch einen Sinn machen soll. Solange nur jedem einzelnen Cent hinterhergefahndet wird, solange dabei ein Vielfaches von den Mitteln verbraten wird, die möglicherweise vor der Fehlausgabe gerettet werden, solange den Akteuren mit einem abgrundtiefen Mißtrauen begegnet wird, solange wir uns in kleinteiligsten Regelungen verlieren, die keiner mehr überblicken kann, solange ist die bottom-up-Rhetorik nicht mehr als Schall und Rauch. Wir brauchen mehr Subsidiarität, mehr Vertrauen, mehr Wagemut (ohne auf ein vernünftiges Maß an Kontrolle zu verzichten), ohne das funktioniert LEADER nicht.

    Auf ein dermaßen schlaffes Positionspapier wie im Entwurf vorliegend können wir gut und gerne verzichten, das ist schlicht unangemessen für eine Interessensvertretung der deutschen LAGn.

    #3205
    Hartmut Berndt
    Verwalter

    Lieber Reinhard Metsch,

    vielen Dank für die schnelle, wenn auch sehr kritische Reaktion. Ich möchte dazu einige Punkte anmerken, die vielleicht auch für die weitere Diskussion im Forum wichtig sind.

    • das eingestellte Papier ist eine erste Diskussionsgrundlage und genau dazu gedacht, dass solche kritischen Anmerkungen eingebracht werden
    • insbesondere die dargestellten Positionen brauchen als Ergebnis der Diskussion im Forum und abschließend im Länderrat auf jeden Fall weitere Ergänzungen
    • aus meiner Sicht ist es auch wichtig, dabei die ehrliche Stimmungslage auszudrücken, denn nur so können wir die Meinung der LAGn vor Ort bei den Diskussionen auf bundesweit und auf europäischer Ebene authentisch vertreten

    Grundsätzlich müssen wir allerdings auch bei der Formulierung eines Positionspapieres strategisch vorgehen. Die BAG LAG hat in Brüssel bereits den Ruf sehr kritisch zu sein. So hat allein der Titel des letztjährigen Beitrags zum Zukunftsforum im Rahmen der Grünen Woche heftige Reaktionen bei einigen Vertretern der Kommission ausgelöst, die mir im persönlichen Gespräch noch einmal bekräftigt wurden.

    Selbst in der Europäischen Vertretung der LEADER-Regionen (ELARD), habe ich den Eindruck, dass unsere Positionen als sehr kritisch angesehen werden. Teile des Positionspapieres sind an Stellungnahmen von ELARD angelehnt, die mir selbst aber insgesamt die wirklichen Probleme viel zu wenig beim Namen nennen.

    Insofern empfinde ich den Beitrag als Unterstützung für die offene und kritische Argumentation die ich für die BAG LAG zu führen versuche, auch wenn dies auf europäischer Ebene, nach meiner Wahrnehmung völlig unüblich ist. Wir müssen uns allerdings bewusst machen, dass wir damit evtl. die Kräfte stärken, die LEADER eher als lästiges Anhängsel des ELER empfinden und eine Fortführung in Frage stellen. Im Augenblick wird in der Diskussion die Gefahr mehr als deutlich, dass LEADER in der nächsten Förderphase nicht mehr verpflichtend sein könnte. Das wollen wir auf jeden Fall verhindern und müssen die Strategie entsprechend ausrichten.

    Insgesamt habe ich die Hoffnung, dass wir am Ende der Diskussion ein Papier vorliegen haben, dass die Probleme in aller Offenheit anspricht, aber auch die Vorteile eines partizipativen Förderansatzes darstellt und zu einem „besseren LEADER“ spätestens in der nächsten Förderphase beiträgt.

     

    #3247
    LAG WiB
    Teilnehmer

    Liebes BAG-LAG-Team,

    vielen Dank für den Entwurf des Positionspapieres.  Angesichts der mannigfaltigen bürokratischen Widrigkeiten, unter denen viele Regionen in dieser Förderperiode leiden, hilft m.E. die positive Einleitung sehr, den eigentlichen Grundgedanken von Leader nicht aus den Augen zu verlieren (mir zumindest hilft sie,  mich daran zu erinnern, warum ich mir das Ganze hier noch antue 😉 ).

    Leader ist viel mehr als ein Förderprogramm. Es ist eine Partizipationsmethode, mit denen das persönliche und finanzielle Engagement regionaler Akteure gewürdigt wird, ihr Lebensumfeld aktiv und oft zum Nutzen der breiten Öffentlichkeit zu gestalten. Das scheint jedoch im Regelungs- und Kontrollwahn mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten. Daher würde ich mir wünschen, dass die Forderungen noch etwas schärfer formuliert werden. Reicht es wirklich aus, den Leader-Ansatz zu stärken – oder soll er nicht sogar noch verbessert werden? Die Erfolgsgeschichte von Leader scheint ja mit Beginn dieser Förderperiode doch unterbrochen worden zu sein. Die Presse berichtet negativ, LAG-Mitglieder werfen das Handtuch, Akteure sehen von der Leader-Antragstellung ab. Daher: Was ist mit Schlagwörtern im Positionspapier wie „Fehlertoleranz“ (bei formalen Fehlern, die keinerlei oder nur bagatellartige finanzielle Auswirkungen haben) „Zielkonformität“ und „Motivation“?

    Leader-Projekte leisten in unserer struktur- und finanzschwachen Region inzwischen einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und zur erweiterten Daseinsvorsorge (soziale Treffpunkte, Dorfgemeinschaftshäuser, Kultur) – so ist es sicherlich auch in anderen Regionen. Vielleicht könnte man diese Bedeutung in der Regionalentwicklung noch etwas deutlicher herausstellen.

    Und ja, dankbar sind wir auch. Und hoffen, dass die EU ebenso dankbar ist, dass ihre Bürgerinnen und Bürger viel Zeit, Geld und Wissen dafür aufwenden, als Gegenleistung für die nicht ganz so einfach zu erlangenden Fördergelder durch ihre Projekte unser Europa noch ein bißchen lebenswerter zu machen.

    Viele Grüße

    Meike Lücke

    #3248
    Anonym
    Inaktiv

    Eine erste, leichte Überarbeitung (rot markiert) des Papiers im Zuge der Vorstandssitzung heute Vormittag.

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